Frankfurter Rundschau und FNP vor Verkauf

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Die Frankfurter Rundschau und die FNP wechseln den Eigentümer. 

Bild © picture-alliance/dpa
Die Frankfurter Rundschau und die FNP werden verkauft. Der Münchner Verleger Dirk Ippen übernimmt mit Partnern beide Tageszeitungstitel - sofern das Kartellamt dem Geschäft zustimmt.

Die Frankfurter Rundschau (FR) und die Frankfurter Neue Presse (FNP) sollen unter das Dach der Ippen-Verlagsgruppe wechseln. Wie die Frankfurter Fazit-Stiftung am Freitag mitteilte, werden die beiden Tageszeitungstitel an die Zeitungsholding Hessen (ZHH) verkauft. Die Stiftung gibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) heraus.

Eigentümerin der ZHH ist neben dem Münchner Verleger Dirk Ippen die MDV-Mediengruppe der Gießener Verlegerfamilie Rempel. ...http://darmstadt-dieburg.blogspot.de/2018/02/frankfurter-rundschau-und-fnp-vor.html

Wie es in der Mitteilung heißt, muss das Kartellamt dem Geschäft zustimmen. Ein Antrag werde gestellt.

FAZ konzentriert sich auf "nationale Strategie"
Die Fazit-Gruppe will sich den Angaben zufolge mit der FAZ künftig auf eine nationale Strategie konzentrieren. "Mit der Zeitungsholding Hessen haben wir einen starken Partner gefunden, der über eine sehr gute Basis zur Zukunftssicherung und Weiterentwicklung unserer regional ausgerichteten Titel Frankfurter Neue Presse und Frankfurter Rundschau verfügt", erklärte der Vorsitzende des Kuratoriums der Fazit-Stiftung, Andreas Barner.

In der jüngsten Vergangenheit hatten FNP und Frankfurter Rundschau nach Angaben der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) massiv an Auflage verloren. Im vierten Quartal 2017 wurden täglich rund 160.000 Expemplare über Abonnements und Einzelverkäufe verkauft, das war ein Minus von 7,2 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2016. Das war deutlich mehr die Verluste anderer hessischer Blätter, die seit Jahren stark unter Druck stehen.

Zum Verkaufspaket gehört neben der FR und der FNP mit ihren Regionalausgaben Höchster Kreisblatt, Taunus Zeitung,Nassauische Presse und Rüsselsheimer Echo unter anderen auch die Frankfurter Societäts-Druckerei.

Ippen baut Mediengeschäft in Hessen aus
Die FAZ und ihr Schwesterverlag Frankfurter Societät hatten die FR Anfang 2013 vom Kölner DuMont-Konzern übernommen. Das Blatt hatte zuvor Insolvenz angemeldet. Die Societät hielt seitdem 55 Prozent an der FR. 35 Prozent lagen bei der FAZ. Zehn Prozent hielt weiter die Karl-Gerold-Stiftung, die bis 2004 Alleineigentümerin des Blattes war.

Die Ippen-Gruppe baut mit dem Kauf ihr Mediengeschäft in Hessen weiter aus. Bislang verlegt sie dort unter anderem die Hessische Niedersächsische Allgemeine (HNA) in Kassel, die Offenbach-Post und die Hersfelder Zeitung. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen zudem eine Kooperation zwischen der HNA und der Gießener Allgemeine geschmiedet. Die Offenbacher Redaktion produziert seit 2016 den Mantelteil für den Hanauer Anzeiger.

Insgesamt umfasst die Zeitungsgruppe von Dirk Ippen mehr als zehn Blätter mit einer Gesamtauflage von 800 000 Exemplaren. Dazu gehören unter anderem "Münchner Merkur" und "tz", "Westfälischer Anzeiger" am Stammsitz Hamm und die "Kreiszeitung" im niedersächsischen Syke.

Verdi-Forderung
Die Gewerkschaft Verdi verlangte von den künftigen Hausherren bei FR und FNP den Erhalt aller Arbeitsplätze und eine Garantie, beide Titel unabhängig voneinander fortzuführen. Der Fachbereichsleiter Medien bei Verdi Hessen, Manfred Moos, sagte der dpa: Faktisch gebe es nur noch zwei Gruppen, die sich den hessischen Zeitungsmarkt teilten. "Das macht die Lage für die wenigen verbliebenen kleineren Verlagshäuser schwieriger."

Sendung: hr-iNFO, 9.02.2018, 12.00 Uhr

Veröffentlicht am 09.02.18 um 12:05 Uhr

Quelle: dpa/lhe, epd, hessenschau.de"



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